IN MY ROOM

Ulrich Köhlers neuer Film beginnt mit dem Akt einer versehentlichen Löschung von Filmmaterial, da sein etwas grobsinniger Protagonist in Interviews mit deutschen Politikern das Wesentliche mit dem Überflüssigen verwechselt. Es ist das Vorspiel zu einer hochgradig merkwürdigen post-apokalyptischen Erzählung, in der die Menschheit offenbar ihr Ende gefunden hat, und Armin der einzige Überlebende ist. Er tauscht sein Leben voller beruflicher und privater Hochs und Tiefs ein gegen eine weitaus einfachere Konzentration auf das Überleben und das Bauen von Dingen mit seinen Händen - eine Bredouille, die ihm erstaunlich gut bekommt. Armin ist mit seiner Einsamkeit als letzter Mensch auf der Erde konfrontiert, bis eine seltsame Begegnung der Situation eine Wendung gibt.  

In ganz beiläufigem Gewand gelingt IN MY ROOM eine kraftvolle Parabel anthropologischer Umschwünge und menschlicher Ausdauer, die dem Zuschauer noch lange nach ihrem Ende im Bewusstsein bleibt. Entscheidend für diesen Nachhall sind das jähe Auseinanderklaffen der beiden Teile des Films und eine Reihe von überwiegend wortlosen Sequenzen. In der anspruchsvollen Hauptrolle transformiert sich Hans Löw auf höchst glaubwürdige und tief menschliche Weise.