Preisträger und Jurybegründungen


 

Hauptpreis

PARTY GIRL

von Marie Amachoukeli, Claire Burger, Samuel Theis 

Der Preis geht an einen Film, der die Jury tief beeindruckt hat. Von der ersten Minute überwältigt das Drama mit seiner starken Hauptdarstellerin, einer unkonventionellen 60jährigen Mutter, die als Sexarbeiterin durch die Nächte des Rotlichtmilieus tanzt, und vielleicht ihr größtes Abenteuer in ihrem Leben wagt: sich der Liebe eines ehemaligen Kunden zuzuwenden. Ihre anstehende Hochzeit konfrontiert sie auf eine direkte, dokumentarisch anmutende Weise mit allen Unzulänglichkeiten, ungestillten Sehnsüchten, ihren vernachlässigten Kindern und nicht zuletzt mit sich selbst.

Der Film erzählt in einer Direktheit und unverkünstelten Authentizität, manchmal verzweifelt, manchmal voll kindlicher Hoffnung und stets mit zärtlichem Blick, und lässt uns spüren, wie tief ergreifend Kino sein kann. Der Preis der Jury geht an PARTY GIRL.


 

Preis der Filmkritik

MAESTRO

von Léa Fazer


​Der Preis der Filmkritik geht an einen Film, der die Leichtigkeit einer Komödie hat, uns zugleich an den Wert der Schönheit erinnert und dadurch ein Stück Utopie in den Alltag trägt. Ohne Snobismus und ohne Kulturpessimismus bringt er den Reichtum literarischer und filmischer Tradition zum Vorschein und lässt dabei doch auch Raum für das Neue. 

Der Film ist eine wunderbare Hommage an Eric Rohmer und seinen letzten Film LES AMOURS D'ASTRÉE ET CÉLADON. Unser Preis mag undotiert sein, aber er kommt von Herzen. Le jury vraiment kif ce film.

Der Preis der Filmkritik geht an MAESTRO von Léa Fazer.


 

Publikumspreis

DER LETZTE TANZ

von Houchang Allahyari


​Unser Publikum begeisterte ein behutsames und nie bloßstellendes grenzgängerisches Drama über eine Liebe, die in unserer Gesellschaft so nicht vorgesehen ist. Die zauberhafte 89-jährige Erni Mangold nimmt einem scheinbar verstörenden Vorgang alles Anrüchige.