ANGELO

Ein Junge wird aus Afrika gekauft, versklavt und ins Wien des 18. Jahrhunderts verschifft, wo er den Namen Angelo erhält. Wider Willen wird er zur Attraktion, zur Kuriosität. Besitzer und Erfolge reihen sich aneinander. Dieses brutale Bildungsexperiment, welches sich hinter all der Kultiviertheit und dem Hang zum Künstlerischen in dieser Epoche abspielt, verfolgt Angelo seine Kindheit hindurch bis ins Erwachsenenalter. Es kommt der Moment, in dem sein voll ausgebildetes Bewusstsein letztendlich auf die unerbittliche Grausamkeit der Geschehnisse prallt. Angelehnt ist der Film an die wahre Geschichte des Angelo Soliman, einer der umstrittensten Figuren der Wiener High Society.  

Markus Schleinzers Zweitwerk ist ein Meisterwerk an Zurückhaltung und Beherrschtheit, das das Absurde respektvoll scharf und mit intelligentem Humor zeichnet. Mit gemäldeartigen Arrangements, engem Bildformat und unterkühltem Spiel lädt ANGELO seine Zuschauer ein, im Unbequemen zu schwelgen.