Archiv | 3. SFFF | 2016
Statements
Gabriel Zurbriggen
Jedes Jahr dürfen wir als Festival uns neu erfinden und neue Wege gehen. Die Filmauswahl blieb bis zum letzten Augenblick spannend. Welche Filme machen das Rennen und schaffen wir es, allen unseren Favoriten den Weg auf die Leinwand des Cinema Rex freizuräumen? Zuweilen direkt von der Berlinale oder dem Sundance Festival zu uns.
Wir können uns mit dem Programm und unseren Juroren und Jurorinnen sehr glücklich schätzen. Anhand unseres dritten Filmjahrgangs können wir erneut menschliche Höhen und Abgründe ausloten. Die Filmemacher und Schauspieler beweisen Mut und Phantasie. Dieses Jahr haben wir als Neuerung einen Schauspielworkshops von unserer Jurorin Sigrid Andersson, und wir konnten den wunderbaren Pianisten Murat Parlak für unser Festival gewinnen.
Des Weiteren sind wir erfreut, neue Partner gefunden zu haben wie die Ernst Göhner Stiftung, die PostAuto Schweiz AG und Helvetia Versicherungen.
Beim Saas-Fee Filmfest haben Sie die einmalige Chance, die Filme mit unseren Jurys zu sehen und Schulter an Schulter mit bekannten Schauspielern und Regisseuren zu sitzen. Wir haben national und international treue Fans gewinnen können und freuen uns, Sie alle wieder im Cinema Rex begrüssen zu dürfen, wenn es heisst: „Film ab“!
Stefan Fichtner
Stéphane Brizés Film LA LOI DU MARCHÉ identifiziert und macht zum Thema, was in vielen anderen Filmen im diesjährigen Wettbewerb als Seitengeschichte oder Subtext vorkommt: Die Enge des Kapitalismus spiegelt sich etwa in WILD in Form der rigiden Arbeitshierarchie im kreativen Start-up, in JE SUIS UN SOLDAT in dem Raster, durch das die Hauptfigur fällt, in DEUX RÉMI , DEUX in einem absurden Büroalltag oder in SUPERWELT im feinsäuberlichen, bonbonfarbenen täglichen Horror, aus dem die Protagonistin ausbricht. Es scheint, als ob die Zwänge, die LA LOI ... artikuliert, das kinematographische Auge dieses Filmjahrgangs radikalisieren und ganz entgegengesetzte filmische Strategien hervorbringen. Einerseits den unerbittlich forschenden Blick, der sich nicht abwendet und sich in fast dokumentarischer Weise an die Realität anheftet, wie dies neben LA LOI DU MARCHÉ auch NAPOLI JUNGLE wagt, und andererseits die traumähnliche Entrückung aus derselben Realität durch oftmals nur kleinste Verschiebungen, wie sie die Kinoträume WILD , DER NACHTMAHR und ALOYS voller Lust zelebrieren.
Ich darf Sie ganz herzlich einladen, sich mit uns, unseren wunderbaren Jurys und den Machern unserer Wettbewerbsfilme auf eine unvergessliche Reise zu begeben – Möge das 3. Saas-Fee Filmfest beginnen!